Nach einer Übergangszeit von fast mehreren Jahren sollte die betäubungslose Kastration von jungen Ebern in der Schweinemast eigentlich ab dem 1.1.2019 verboten sein. Eigentlich.
Obwohl die Möglichkeiten zur betäubten Kastration in Zuchtanlagen schon lange existieren und im Biobereich auch praktiziert werden, und obwohl die Kosten zur Produktion eines Schweineschnitzels dadurch kaum einen Cent höher würden – die Landwirtschaftslobby hat es geschafft, das Verbot weitere zwei Jahre zu verschieben.
Das ist ein ungeheurer Skandal, aber nicht das erste Mal, dass diese Lobby Gesetze verhindert, verzöert oder ignoriert hat:
- Das Verbot der Legehennenhaltung in Legebatterien wurde nach 10 Jahren Übergangszeit, in denen sich kaum ein Züchter auf die Veränderung vorbereitet hatte, verschoben
- in NRW wurde eine Verordnung zur Haltung von Pelztieren ebenfalls nach mehreren Jahren Vorlaufzeit von den Behörden vor Ort nicht durchgesetzt, weil keiner der Nerz- und Nutriazüchter auch nur einen Handschlag zur Umsetzung getan hatte und deren Betriebe daher hätten geschlossen werden müssen.
Und auch hier sind wieder die Züchter mit der mächtigen Argarlobby im Rücken dabei, Tierschutz um des Profits Willen zu sabotieren.
Das können wir nicht zulassen. Das Verbot muss – wie beschlossen – am 1.1.2019 in Kraft treten!
Ansonsten würden in Deutschland in den nächsten zwei Jahren bis zu 40 Millionen junge Eber ohne Betäubung kastriert.
Wir rufen daher auf, diese Email-Aktion von Foodwatch zu unterstützen: Betäubungslose Ferkelkastration stoppen – jetzt!
Die Tierhilfe – Menschen für Tierrechte e.V. ist kein Partner von Foodwatch und hat keinerlei personelle oder organisatorische Verbindung. Wir rufen zur Unterstützung dieser Aktion auf, um Kräfte und Reichweite zu bündeln.