Verdacht auf vorsätzliche Tierquälerei in Tönisvorst-Vorst

Zu unseren satzungsgemäßen Aufgaben gehört auch das Verhindern und zur Anzeige bringen von Straftaten gegen Tiere.

In Tönisvorst-Vorst hat eine Tierschützerin in der vergangenen Woche in einem Garten zwischen Eichen- und Lutherstraße eine verletzte Dohle gefunden.

Das Tier konnte nicht fliegen und kletterte in Büschen und Bäumen herum. Da es sich nicht um ein Jungtier handelte, das noch fliegen lernen musste, lockte die Tierschützerin es mit Futter und fing es ein.

Eine kurze Untersuchung ergab eine Wunde am Flügel. Der Tierarzt konnte auf dem Röntgenbild ein Diabolo, ein Geschoss, das in Luftgewehren und -pistolen genutzt wird, als Ursache erkennen.

Augenscheinlich hatte jemand mit einer solchen waffenscheinfreien Luftdruckwaffe auf das Tier geschossen!

Hohlspitz-Diabolo zur Verwendung in Luftdruckwaffen

Dies ist nicht der erste Fall von Schüssen auf Wild- und Haustiere im Umfeld der Eichenstraße. Schon 2016 wurde auf der Kronenstraße eine Katze durch ein solches Projektil verletzt, die Geschosse mehrerer Fehlschüsse wurden damals auch gefunden. Tote Wildtauben mit entsprechenden Eintrittswunden am Körper wurden auch mehrere gefunden.

Wir beabsichtigen, die Polizei einzuschalten, sobald wir verwertbare Hinweise auf den oder die Täter haben.

Neben den tierschutzrechtlichen Straftaten, die hier begangen wurden (Tierquälerei, §17 Abs. 2 Tierschutzgesetz, und Töten eines Tieres ohne vernünftigen Grund, $17 Abs. 1 TierSchG) liegen höchstwahrscheinlich auch Verstöße gegen das Waffenrecht vor (§52, Abs. 3).

Für bestimmte Luftdruckwaffen ist zwar kein Waffenschein erforderlich, das schussfertige Mitführen oder gar Schießen damit ist aber dennoch nur auf privaten Grundstücken erlaubt, schon das Mitführen einer schussbereiten Waffe im öffentlichen Raum ist strafbar!

Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner in Vorst um Mithilfe:

  • Wo wurden Projektile wie das abgebildete Diabolo in privaten Gärten oder im öffentlichen Raum gefunden?
  • Wo gibt es weitere Fälle von verletzten oder toten Tieren?
  • Wer hat Personen beobachtet, die in Gärten oder im öffentlichen Raum mit einem Luftgewehr oder einer Luftpistole hantiert haben?

Hinweise bitte per Mail an kontakt@tierhilfe-mft.de oder gerne auch anonym über unser Kontaktformular.